Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen und bescheert uns noch
einmal ein fulminantes Farbenfeuerwerk - auch wenn der Herbst
2015 diesmal auf einen einzigen Tag zu fallen scheint.
Der letzte Kurzfilm zum Thema "Herbst" ("Herbstlicht")
lag ja nun doch schon ein Weilchen zurück - ganaugesagt, drei Jahre !
Meine Güte, wie die Zeit vergeht ! So lang kam mir das gar nicht
vor ...
Naja, egal - jedenfalls schien es mir Zeit das Thema Herbst doch
noch einmal aufzugreifen.
Irgendwie hatte ich den vaagen Entschluss, an kommenden Wochenende
mal wieder mit der Kamera nach draußen zu gehen um einen Kurzfilme
zu drehen, ja schon gefasst. Allerdings war das Vorhaben dann doch
noch eher recht vaage gehalten - also nichts mit "felsenfestem
Entschluss". Der Samstag kam ran; das Wetter war schön - dann war
es Mittag, ich ging nach Hause und hatte die Sache mit dem Filmen
für mich schon so halb abgehakt und war mir nicht so recht schlüssig
ob oder ob nicht. Trotzdem machte ich die Kamera drehfertig.
Plötzlich schrillt neben mir die Türklingel loß und verpasst mir
fast einen Herzinfarkt - so laut war die. Ich betätigte umgehend den
Türöffner und herein kam mein irritiert schauender Bruder der mich
fragte "Hast Du hinter der Tür gelauert, so schnell wie die offen
war ?" Ich: "Nein, ich stand gerade neben der Tür und war beim
Kamera einpacken - aber du hast mir fast einen Herzinfarkt verpasst !"
Wir sahen uns beide einwenig amüsiert an und er fragte - ohne das
Ziel zu nennen: "Kommst du mit ?" Ich, ohne auf das fehlende Subjekt
seiner Frage einzugehen, "Ich war sowieso gerade beim Kamera
einpacken - geht gleich los !" Tja, Zufälle gibts ... ;)
Kurz darauf fuhren wir dann mit seinem Auto Richtung "unbekanntes
Ziel" los, lediglich die Himmelsrichtung war so einigermaßen klar
- das Muldental bei Freiberg. Da er die Stelle schon kannte,
steuerte er den sogenannten "Russenfelsen" an, da man von dem
danabenstehenden Kreuzfelsen einen schönen Rundblick über das
Muldental hat. Dort angekommen, packten wir die Ausrüstung aus und
schleppten diese über teils matschige Waldwege nach oben. Ein Glück,
daß es nicht die schwere Filmkamera, sondern nur die leichte
Videokamera war ;)
Für die am Kletterfelsen befindlichen Kletterer wäre das warscheinlich
nicht einmal eine Aufwärmung gewesen - mir reichte es als Sport für
diesen Tag. Oben angekommen, filmte ich alles mögliche (und unmögliche),
weil: wegwerfen kann man es hinterher ja immer noch. Der Hauptstandort
für die Kamera war der "Kreuzfelsen" - direkt von an der Klippe.
Als wir dann fast fertig waren kam ein Wanderer deswegs - blöder Satz,
ich weiß, und er wird definitiv nicht als Witz enden - der seinen
Kindern auch den Felsen zeigen wollte. Dieser erzählte uns noch, was
es mit dem Kreuz eigentlich so auf sich hat.
An dieser Stelle soll im 19. Jh. nämlich ein Reiter, der vom Feld
gekommen ist, mit seinem Pferd in die Tiefe gestürzt sein. Klingt
plausibel - den oben ist ein Feld und von da geht es einigermaßen
steil bergab. Der arme Gaul wird schlichtweg einfach nicht mehr zum
Stehen gekommen sein - auch wenn mir nicht ganz klar ist, warum man
mit seinem Pferd Richtung Klippe reitet.
Naja, vielleicht einfach nur Pech gehabt ...
Unser Tag endete jedenfalls nich als Gulasch am Fuße des Felsens,
sondern für mich mit dem sichten des heutigen Fanges am Schnittplatz.
Zwei Wochen später lief das Filmchen dann im Fernsehen, und nun
ist er auch hier zu sehen.
Viel Spaß damit !