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Schnittsoftware Albtraum

Erfahrungen mit "MagiX VideoPro X4"

    Als ich mir ursprünglich die Schnittsoftware ausgesuchte war ein klares Kriterium, das es sich dabei um eine professionelle Software handeln sollte. Zwar gibt es auch im Consumerbereich am unteren Ende der Preisskala Programme mit denen man einfache Schnittarbeiten durchführen kann, allerdings befürchtete ich, das die zu sehr infantilisiert sind und einfachste "Profifeatures" vermissen lassen. Von daher war klar, für vernünftige Leistung muss man auch einiges an Geld bezahlen - nur wieviel ?  

    Nach einigem Recherchieren fiel die Wahl dann auf "VideoPro X4" von M*giX, da mir die GUI am besten zusagte und auch die Webseite der Pro-Version einen entsprechend professionellen Eindruck machte. Nun war M*gix nie als HighEnd-Softwareschmiede bekannt, sondern eher für Produkte der Kategorie "jetzt kann jeder seine eigenen 'Hits' zusammenklicken - auch ohne Talent". Aber gut, hätte ja diesmal anders sein können. Also VP X4 gekauft, da die GUI professionell aussah und der Preis stimmte ...  

    Die erste Irritation kam dann aber schon nach dem Installieren der NewBlueFX PlugIns, da diese eine ziemlich käsige Benutzeroberfläche bei VP hatten. Sie boten zwar jede Menge (nutzlose) Presets, aber leider keine vernünftige Parametrisierung. Eine simple RGB-Wert Farbkorrektur hat weder VP noch die NBFX Color PlugIns für VP. Das dieses triviale "Profifeature" fehlte wunderte mich dann doch schon ein wenig ...  

    Die bösen Überraschungen kamen aber an anderer Ecke, denn leider stürzt das Programm derart hartnäckig und wiederholt ab, das ein vernünftiges Arbeiten eigentlich nicht möglich ist.  

    Auch dem MP4-Export konnte ich beim besten Willen kein professionelles Ergebnis abringen - was vielleicht auch nur an meiner Unfähigkeit den Encoder entsprechend zu parametrisieren liegen mag.  

    Den MJPEG-Export kann man leider komplett vergessen, da dieser ein interlaced(?) Bild erzeugt - oder einfach nur gerade und ungerade Zeilen vertauscht, so daß das Video wie mit einem Kamm zerkratzt aussieht.  

    Beides war mir noch egal, da ich sowieso vorhatte über Einzelbildexport zu gehen und einen externen Encoder (FFMbc) zu bemühen. Diese Arbeitsweise funktioniert und hat den Vorteil, daß man unabhängiger von den regelmäßigen Programmabstürzen wird, indem man nach dem Absturz dann halt den nächsten Bereich individuell rendert, manuell hunderte von Einzelbildern umbenennt und ins Zielverzeichnis verschiebt (sieht so 'professionelles Arbeiten' aus ? BTW: Die Qualität des externen MP4-Encoders FFMbc übertrifft die des in VP vergügbaren irgendwie deutlich.)  

    Leider ist VP auch auf einem 'bis an die Zähne bewaffneten' Schnittrechner (8Kerne@4GHz, 32GB RAM, GTX980 GraKa & SSD-Raid mit 1 GB/sec Transferrate) nicht in der Lage eine flüssige Vorschau bei 720p25 zu liefern ?!  

    Bis hierhin ist es nur lästig - und einer selbsterklärten Profisoftware eigentlich unwürdig - aber damit hätte ich (notfalls) noch leben können. Der Kragen ist mir dann allerdings beim neunten Videoprojekt geplatzt, als ich nach 8 Stunden Videoschnitt (mit regelmäßigen Zwischenspeichern in jeweils einer neuen Datei - aus Schaden wird man halt klug ...) die Dateien nicht mehr laden konnte ! Jeder Versuch das Projekt wieder zu laden wurde mit einem Absturz quittiert !  

    Was bitteschön soll ich mit einer Software anfangen, die ihre eigenen Dateien nicht mehr laden will !?  

    (Die Ursache vermute ich im benutzten Videodecoder 'quartz.dll' bzw. darin, wie dieser verwendet wird. Alle Quelldateien lagen im MJPEG Format vor um möglichst verlustfrei arbeiten zu können. Es ist nachweislich reproduzierbar das VP ab einer bestimmten Anzahl geöffneter MJPEG Dateien, welche im einstelligen Bereich liegt, permanent abschmiert.)  

    Nun ist die X4 sicherlich nicht die neueste Version - leider zeigte die Testversion der aktuellen X6 aber exakt das selbe Verhalten ...  

    Den Vogel abgeschossen hat allerdings der Umstand, das X4 eine 32-Bit Software, die X6 jedoch nur noch als 64-Bit Software verfügbar ist. Dummerweise hat das dann zur Folge, daß sämtliche PlugIns, die man für die X4 für teures Geld gekauft hat, mit dem Upgrade auf X6 nicht mehr verwendbar sind. Alternativen gibt es keine.  

    Bei NewBlueFX taucht VideoPro auch gar nicht mehr unter den unterstützten Hostapplikationen auf. Auf meine Frage, ob ich deswegen evtl. noch auf die X5 upgraden könnte, sowie ob die JLCooper MCS3 als Konsole von VP unterstützt wird, sah man sich bei MagiX gar nicht erst genötigt überhaupt antworten zu müssen.  

    Das ist *GANZ GROSSES KINO* - echt hollywoodreif !  

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